Vogelmiere breitet sich flächenartig dort aus, wo die Erde brach liegt, so auch im Gemüsebeet, wo sie allerdings nicht besonders gern gesehen wird. Dabei schützt sie lediglich die Erde. Statt sich über dieses unverwüstliche und gleichzeitig so zarte Kraut zu ärgern, sollten wir es ernten und verzehren.
Lateinischer Name | Stellaria media |
Andere Namen | Sternenkraut Vogel-Sternmiere Hühnerabbiss Vögelichrut Hühnerdarm, Kanarienvögelkraut, Mäusedarm, Vögelichrut |
Familie | Nelkengewächse (Caryophyllaceae) |
Erntemonate | ganzjährig |
Verwendbare Pflanzenteile | Blätter, Blüten, Knospen, Samen, Triebe |
Blattform | eilanzettlich |
Blütenfarbe | weiß |
Fundorte | Ackerflächen, Gärten, Wegränder, Schuttplätze |
Verwechslungsgefahr | mit dem schwach giftigen Ackergauchheil |
Giftigkeit | ungiftig |
Besondere Inhaltsstoffe | Aucubin, Carotinoide, Eisen, Flavonoide, Gamma-Linolensäure, Kalium, Kalzium, Kieselsäure, Magnesium, Saponine, Schleimstoffe, Selen, Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C |
Eigenschaften | adstringierend, anregend, blutbildend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, kräftigend, krampflösend, kühlend, reizmildernd, schleimlösend, schmerzstillend |
Hilft bei |
Appetitlosigkeit, Asthma, Augenentzündung, Ekzeme, Geschwüre, Gicht, Grauer Star, Hautentzündungen, Hautprobleme, hohe Cholesterinwerte, Husten, Insektenstiche, Leberschwäche, Lungenentzündungen, Rheuma, Schuppenflechte, Verbrennungen, Wunden
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Vogelmiere schmeckt nicht nur gut, sie ist zudem ein starkes Heilkraut, was man dieser zarten Pflanze gar nicht ansieht. Sie schenkt uns ihr wohlschmeckendes Grün das ganze Jahr über, solange der Boden frostfrei ist. Alle oberirdischen Teile wie Blüten, Blätter, Stiele und Samen werden gemeinsam verwendet
Die Vogelmiere eignet sich prima als Salatgrundlage und übertrifft normale Kopfsalate mit dem Reichtum ihrer Inhaltsstoffe um ein Vielfaches. So hat sie neben vielen anderen wertvollen Inhaltsstoffen doppelt so viel Kalzium, dreimal so viel Kalium und Magnesium und siebenmal so viel Eisen wie Kopfsalat. Dank ihres besonders milden Geschmacks wird sie sogar von Kindern gern essen.
Ein leckeres Rezept für einen herbstlichen Salat mit Vogelmiere findest du hier.
Vogelmiere wird in Kräuterquark, Kräuterbutter und Aufstrichen verwendet. Zudem passt sie hervorragend zu grünen Smoothies, sie ist mild und ganzjährig frisch verfügbar.
Gekocht kann das Kraut wie Spinat zubereitet werden. Es eignet sich sowohl als alleiniges Gemüse, als auch kombiniert mit anderem Gemüse. Es passt zu Reis, Kartoffeln, Nudeln, auf Pizza, als Füllung und und in vielen weiteren Variationen – Vogelmiere ist einfach unglaublich vielseitig.
Nicht nur wir Menschen lassen uns Vogelmiere schmecken, Hühner und andere Vögel sind ganz verrückt nach der Miere, woher wohl ihr Name rührt.
Nicht nur in der Küche ist Vogelmiere so vielseitig verwendbar, auch als Heilkraut kann sie umfangreich genutzt werden.
Schon Pfarrer Kneipp empfahl dieses Kraut bei Lungenleiden, Husten und Hämorrhoiden.
Weiter hilft es bei der Blutbildung, bei Rheuma, soll vor grauem Star schützen, den Cholesterinspiegel senken und anregend auf Verdauung und Stoffwechsel wirken. Wegen seiner reinigenden Wirkung auf Blut, Niere und Blase wirkt es sich positiv bei Hautkrankheiten wie Schuppenflechte und Ekzemen aus.
Äußerlich hilft Vogelmiere bei starkem Juckreiz, Verbrennungen, Wunden, Geschwüren und entzündeten Augen.
Diese kleine Wunderpflanze hat eine reinigende und stärkende Wirkung auf den ganzen Körper.
Für eine innerliche und äußerliche Heilanwendung der vielseitigen Krankheitsbilder wird ein Tee aus frischer oder getrockneter Vogelmiere zubereitet. Einen Esslöffel des Krautes mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.
Bei entzündeten und müden Augen kann ein Augenbad mit lauwarmem Tee helfen. Der Tee wird äußerlich ebenso für Umschläge verwendet und hat hier eine kühlende, entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Frisches Kraut kann auch leicht gequetscht direkt auf betroffene Hautpartien gelegt werden. Genauso eignet sich eine Abkochung aus Vogelmiere als Badezusatz.
Aus Vogelmiere kann zudem ein Heilöl für die Haut hergestellt werden, ebenso eignet sie sich als Zusatz für Salben. Das Heilöl wird bei allen entzündlichen Hautprozessen und Hautreizungen auf die Haut aufgetragen.
Für das Öl wird in ein Schraubglas Vogelmiere gegeben und mit hochwertigem Olivenöl oder Mandelöl aufgefüllt. Verschlossen sieben Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen, gelegentlich schütteln, abseihen und an einem dunklen, eher kühlen Ort verwahren.
Vogelmiere ist eine Zeigerpflanze für stickstoffhaltigen Boden, sie bringt jedes Jahr fünf Generationen mit 10-20.000 Samen hervor. Die Samen bleiben bis zu 60 Jahre keimfähig.
- Das Kraut wächst bis zu 40 cm hoch
- Es breitet sich teppichartig aus
- Der Stängel ist dünn, weich und rund
- Am Stängel gibt es eine Reihe mit Härchen, die sogenannte Haarlinie, worüber die Pflanze zusätzlich Wasser aufnehmen kann
- Die Blätter sind oval und spitz
- Sie werden bis zu 3 cm groß
- Die Blüten sind nur wenige Millimeter groß und weiß
Ein eindeutiges Erkennungsmerkmal auch gegenüber dem leicht giftigen Ackergauchheil ist die Haarlinie.
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