Lasst mich ruhen, lasst mich träumen,

wo die Abenwinde linde säuseln in den Blütenbäumen,

wo die Nachtigallen Lieder wieder

in der Zweige Dämmerung schallen!

 

Hoffmann von Fallersleben

 

Das haus

Unser Anwesen liegt auf einer Endmoräne außerhalb des Ortes Zichow. In der Mitte des 8.000qm grossen Gartens steht das zukünftige Gästehaus, umrankt von Wein, Efeu und Blauregen. Im Garten wachsen 20 verschiedene Baumsorten und noch mehr Sträucher. Holunder, Flieder, Weißdorn und Schlehen haben sich hier ihren Platz gesucht und sind umringt von Duftrosen, Bauernrosen, Pfingstrosen, Akelei und Lilien.

Geschichte

 

Ursprünglich ist unser Haus Teil des Schlosses Zichow gewesen. Wahrscheinlich standen hier die Kutschen und Gefährte der Herrschaften. Später wurde es zu einem Stall umfunktioniert, ein kleiner Stall neben einem großen und einer Scheune. Und er ist stehen geblieben, während die anderen beiden Gebäude ihre Steine dem Wiederaufbau Berlins überlassen haben.

2001 kaufte die Malerin Gunda Behrends dieses 460qm große Gebäude und das Land dazu. Sie baute es im Laufe der Jahre aus, nutzte es als Atelier und wohnte dort.

 

In dieser Zeit legte sie einen wunderschönen, wilden Garten an und machte das Haus zu einem ganz besonderen. Mit der himmelblauen, verbreiterten Fassade liegt es verwunschen etwas abseits des Weges inmitten von hohem Gras und Holunder.  Ihre Verbundenheit mit dem Ort hat sie in ihren Arbeiten und Gedichten gezeigt.

 

Seit August 2014 sind wir Eigentümer dieses wunderschönen kraftvollen Ortes und seit März 2015 können wir dort wirken, nachdem die Vorbesitzerin ausgezogen ist.

 

Eins unserer Lieblingsgedichte von Gunda Behrens möchte ich gerne weitergeben:

 

HIMMEL

 &

ERDE

 

Ich habe mir ein Stück vom Himmel gekauft

vom Morgen- bis zum Abendrot

das Sternenzelt - ich leih es dir

 

Nun wachs ich in das tiefe Blau hinein

finde der Wolken Bilder voll Poesie und Abenteuer

kämme den Wind mit meinen Harfenfingern

und singe seine wilden Lieder

 

Ich baue mir ein irdenes Gefäß für eine Liebe

mit weiten Fenstern und hohen Türen

Den Schlüssel geb ich dir dafür

Dort find´st du meine Träume

 

Wenn dann der Mond die Schatten in die Nacht verwischt

such mich bei den Bäumen

im hellen Sonnenlicht

Mein Stück vom Himmel - ich trag es in mir

Vergiß die wilden Blumen nicht

 

 

 

 

ZICHOW

Die Uckermärkische Gemeinde Zichow liegt liegt in einer reizvollen und seenreichen Grund- und Endmoränenlandschaft, beinahe in der Mitte zwischen den Städten Prenzlau, Schwedt, Angermünde und Templin. Sie  ist Teil eines Grundmoränengebietes, das sich zwischen den Urstromtälern von Ucker, Welse und Randow erhebt. Zur seenreichen Umgebung Zichows gehören auch ausgedehnte Wiesen im Randowbruch und Welsebruch sowie das Naturschutzgebiet Zichower Wald. Die höchste Erhebung innerhalb der Gemeindegrenzen bildet der Lange Berg mit 101 m ü. NN., der niedrigste Punkt (Randowbruch im Osten der Gemeinde) befindet sich dagegen auf 9 m ü. NN. ... Das sind für dieses Gebiet Deutschlands schon beachtliche Höhenunterschiede :-). Zichow hat eine einzigartige, abwechslungsreiche Landschaft. Es ist umgeben von vielen Seen und kleinen Hügelketten, die immer wieder durch kleine Busch- und Baumgruppen in Tälern, an Söllen und Brüchern, an Teichen und Bächen sowie an Wegrainen bewachsen sind. Buchstäblich in jeder Minute wird man mit neuen Landschaftsformen und Reizen der Natur überrascht, die anderswo nicht mehr vorhanden sind. Man kann hier selten gewordenen Pflanzen und einer vielfältige Vogelwelt begegnen.

 

In der ehemals slawischen Dorfanlage (Ortsnamen ursprünglich Tzikow, Czichow, später Ziechow) wurde während der deutschen Ostkolonialisation im 13. Jahrhundert die Burg Zichow errichtet. 1288 taucht der Ort erstmals in einer Abtretungsurkunde des Klosters in Gramzow auf. Von 1354 bis 1447 gehörten die nördlichen Teile der Uckermark  und damit auch Zichow zu Pommern, danach (bis heute) zu Brandenburg.

 

Der Ort ist auch bekannt durch das Schloss Zichow (im barocken Stil 1745 aufgebaut) mit dem sichtbaren Rest der alten Burganlage, dem „Fangerturm“ aus dem 13. Jahrhundert und die Zichower Mühle, die genau an der Einfahrt der Straße zu unserem Seminarhaus steht.

Keine 20km von Zichow enternt wurden 2015 spektakuläre archäologische Funde aus der zeit 4.000 v. Chr. gemacht. Hier ist ein Artikel vom RBB darüber:

Quelle: https://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2015/02/spektakulaerer-archaeologen-fund-bei-schmoelln.html